Markttrends 2024: Digitalisierungsdruck trifft IT-Fachkräftelücke?

Bis 2040 könnten in Deutschland 663.000 IT-Fachkräfte über alle Sektoren hinweg fehlen. Zu diesem Ergebnis kommt der Digitalverband Bitkom e. V. in einer kürzlich veröffentlichten Langfriststudie. 2023 lag die IT-Fachkräftelücke bereits bei 149.000 – und sie wächst seit Jahren stetig.

Kein Wunder also, dass Unternehmen unter großem Druck stehen, ihre Digitalisierungsprojekte voranzutreiben und dafür qualifizierte IT-Expert:innen für sich zu gewinnen. Doch angesichts der wachsenden Fachkräftelücke und der hohen Nachfrage auf dem Markt gestaltet sich dies nicht immer einfach.  

 

IT-Freelancer als Digitalisierungstreiber

Eine mögliche Lösung für Unternehmen, ihre digitale Transformation voranzutreiben, sind Freelancer. Freiberufliche IT-Expert:innen sind flexibel, verfügen meist über spezialisiertes Fachwissen und können auch kurzfristig und punktuell für einzelne Projekte an Bord geholt werden. Das lohnt sich vor allem für die Digitalisierung von Unternehmen: Laut dem Institut für deutsche Wirtschaft (IW) in Köln setzen vier von zehn Unternehmen, die mit Solo-Selbstständigen zusammenarbeiten, diese in der IT ein. In diesen Unternehmen sind in den letzten zwei Jahren „mehr moderne Technologien in die Arbeitsabläufe integriert worden als anderswo“ (Stand 2023). Fazit: IT-Freelancer sind die Treiber der Digitalisierung.

 

Der IT-Freelancer-Markt in Deutschland

Seit Jahren befindet sich der IT-Markt in Deutschland im Wachstum. Aktuell liegt das Marktvolumen bei 151,2 Milliarden Euro – 6,1 % über dem Stand von 2023 (142,9 Milliarden Euro). Und auch die Zahl der Selbstständigen in Deutschland steigt immer weiter an: 2023 waren es 1,47 Millionen – 295.000 davon waren in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen tätig, zu denen auch der IT-Bereich gehört.

Laut aktueller Umfragen zweier bekannter Freelancer-Plattformen unter Freiberufler:innen in verschiedenen Branchen sind externe IT-Expert:innen hochqualifiziert und bringen viel Berufserfahrung mit. Sie arbeiten im Durchschnitt bereits zehn bis 24 Jahre in der IT, 75 % haben zudem einen akademischen Abschluss in ihrem Fachbereich. Entsprechend können potenzielle Auftraggeber erwarten, dass sie Spezialwissen mitbringen und auch komplexe Projekte voranbringen können.

 

Recruiting: So finden Sie qualifizierte IT-Freelancer für Ihre Projekte

Angesichts der wachsenden Fachkräftelücke kann es sich für Unternehmen potenziell schwierig gestalten, qualifizierte Externe für ihre Projekte zu finden. Folgende Aspekte sollten Sie bei der Suche nach IT-Freiberuflerinnen beachten:

Gleichen Sie übliche Stundensätze mit Ihrem Projektbudget ab

Erbrachte Leistungen auf Stundenbasis abzurechnen ist mit einem Anteil von 80 % in der IT weitverbreitet. Die Höhe des Honorars ist je nach Tätigkeit unterschiedlich: Beratungs- und Managementleistungen kosten durchschnittlich 118 Euro pro Stunde, Aufgaben im Bereich IT-Infrastruktur zum Beispiel 100 Euro.

Der durchschnittliche Stundensatz für IT-Freiberufler:innen liegt bei 98,40 Euro. Doch das wird sich wahrscheinlich im Laufe des Jahres ändern: 43 % der befragten IT-Freelancer planen, 2024 ihre Stundensätze zu erhöhen. Für die Projekt- und Budgetplanung von Unternehmen bedeutet das, am besten einen Puffer einzuplanen, um externen Expert:innen marktübliche Stundensätze anbieten zu können und so wettbewerbsfähig zu bleiben.

Gehen Sie bei den Rahmenbedingungen auf die IT-Freelancer ein

Nicht nur Unternehmen suchen nach passenden externen Expert:innen – auch andersherum gleichen die Freiberufler:innen bei der Projektakquise ihre Konditionen mit eingegangenen Angeboten ab. So haben zum Beispiel 79 % von ihnen schon Projekte abgelehnt, weil die Bezahlung zu niedrig war.

59 % sagten bereits ab, weil sie das fragliche Projekt nicht remote hätten umsetzen können - in der IT arbeiten nämlich fast zwei Drittel der Freelancer vollständig remote, hybride Arbeitsmodelle sind weniger verbreitet als in anderen Branchen. Daher sollten sich Unternehmen, die mit externen Fachkräften zusammenarbeiten möchten, auf die remote Zusammenarbeit vorbereiten.

Übrigens: Trotz Fachkräftelücke und Digitalisierungsdruck gaben nur rund 50 % der IT-Freiberufler:innen an, Projekte aus Zeit- und Kapazitätsgründen ablehnen zu müssen. Gute Nachrichten also für Unternehmen: Externe IT-Expert:innen sind grundsätzlich verfügbar – die Bedingungen müssen jedoch passen, damit eine Zusammenarbeit zustande kommen kann.

Holen Sie sich externe Unterstützung für das Recruiting an Bord

Freiberufler:innen im IT-Bereich suchen neue Projekte vor allem auf Projektplattformen im Internet, in ihrem persönlichen Netzwerk oder über Personaldienstleister. Besonders für Unternehmen, die ihre internen Ressourcen schonen, schnell passende Ergebnisse erzielen und dabei auf spezialisiertes Recruiting-Know-how setzen möchten, ist die Zusammenarbeit mit Personalvermittlungen auf der Suche nach qualifizierten IT-Freelancern ratsam.

Sind Sie an einem Deep-Dive zum Stand der Digitalisierung in Deutschland interessiert? Dann melden Sie sich bei uns und erfahren Sie alles Wichtige in unserer Keynote! Wir unterstützen Sie gerne.

Quellen:

Freelancer Kompass 2024 (FreelancerMap)

freelance.de Studie 2024: So arbeiten Freelancer in Deutschland

Bitkom e. V. (https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Mangel-an-IT-Fachkraeften-droht-sich-zu-verschaerfen)  

IW Köln (https://www.iwkoeln.de/presse/pressemitteilungen/oliver-stettes-externe-fachkraefte-machen-unternehmen-digitaler.html)  

Statista – Anzahl der Selbstständigen in freien Berufen in Deutschland nach Berufsgruppen im Jahr 2023 (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/158667/umfrage/freie-berufe-selbststaendige-2010/)

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