Marktupdate: Mit externen IT-Profis raus aus der Krise?
Wird sich die Stagnation der Wirtschaft weiter halten oder steckt Deutschland nun doch bald in einer ausgewachsenen Rezession? Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts verheißen nichts Gutes. Was Unternehmen jetzt tun können – und warum sie ausgerechnet mit der Unterstützung von qualifizierten IT-Freelancern diese wirtschaftlich turbulenten Zeiten überbrücken könnten.
Deutschland scheint in der Krise festzustecken – so schätzt jedenfalls das ifo Institut die aktuelle wirtschaftliche Lage ein. Laut dem Statistischen Bundesamt sank die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal 2024 wieder um 0,1 Prozent, nachdem sie am Anfang des Jahres wieder leicht gestiegen war. Damit befindet sich die Wirtschaft pro forma noch nicht in einer Rezession, doch vom Aufschwung ist sie noch weiter entfernt: Seit 2021 stagniert die Leistung mehr oder weniger auf demselben Niveau.
Manche Wirtschaftsexpert:innen zeigen sich derzeit eher pessimistisch und erwarten auch für das laufende Quartal auf Basis des ifo-Geschäftsklimaindex keine Besserung – das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) geht von einer 49,2-prozentigen Risiko einer Rezession aus. Anders sieht das laut Handelsblatt das Bundeswirtschaftsministerium, weil private Haushalte dank niedriger Inflation und höheren Tariflöhnen mehr Geld zur Verfügung stehe – doch vor allem die Industrie steht gerade vor einer Auftragsflaute.
Auch am Arbeitsmarkt macht sich die Krise bemerkbar: Wie die Bundesagentur für Arbeit bekanntgab, stieg die Arbeitslosigkeit im Oktober weiter an. Laut Bundesregierung ging zwar die Anzahl der arbeitslos gemeldeten Personen im Vergleich zum September um 20.000 zurück, die allgemeine Herbstbelebung blieb jedoch aus. Auch das Beschäftigungsbarometer des Ifo-Instituts verzeichnet weiterhin einen leichten Abwärtstrend in der Bereitschaft von Unternehmen, neue Mitarbeitende einzustellen. Das gilt vor allem für Industrie und Handel. Im IT-Bereich werden dagegen weiterhin neue Mitarbeitende gesucht.
Der digitale Markt wächst
Die Vorsicht der Unternehmen in Deutschland ist verständlich – doch während die Gesamtwirtschaft schwächelt, wächst vor allem die Digitalbranche: Laut Bitkom wird sie Schätzungen zufolge bis zum Jahresende um 4,3 % auf ein Marktvolumen von 226 Milliarden Euro anwachsen. Wachstumstreiber sind in erster Linie die Bereiche Software (Umsatzplus von 9,8 %) und Plattformen für die Entwicklung sowie das Testen und die Bereitstellung von Software (Umsatzplus von 12,8 %). Auch der Bereich KI hat bereits um 39,2 % zugelegt. Insgesamt wird die Branche dieses Jahr voraussichtlich insgesamt 29.000 neue Stellen schaffen, 2025 weitere 47.000.
Darauf setzen resiliente Unternehmen
Es läuft im IT-Bereich also gut, gerade im Vergleich zur Gesamtwirtschaft – und genau darin liegt die Chance für Unternehmen, die sich nicht sicher sind, wie es in einer Rezession weitergehen soll. Wenn sie die folgenden Punkte beachten, sind Unternehmen auch in der Krise gut aufgestellt:
1. Finanzielle Resilienz
In wirtschaftlich angespannten Zeiten ist es wichtig, dass Unternehmen Ausgaben senken und sich flexibel an veränderte Bedingungen anpassen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Dazu können sie zum Beispiel den eigenen Markt erweitern. Denn wer diversifiziert, ist nicht nur von einzelnen Marktnischen abhängig.
2. Digitalisierung
Besonders wichtig ist es für Unternehmen aber, die eigenen Prozesse möglichst effizient zu gestalten, um die Produktivität zu steigern – zum Beispiel, indem sie sie digitalisieren. Denn digitale Technologien, Automatisierung, maschinelles Lernen und Datenanalyse können dazu beitragen, Prozesse zu optimieren und Ressourcen besser zu nutzen, was wiederum zu Kosteneinsparungen führt.
Abgesehen von dieser Effizienzsteigerung bietet die Digitalisierung des eigenen Unternehmens noch weitere Vorteile, beispielsweise Möglichkeiten zu Online-Vertrieb und E-Commerce, Remote Work, Data Analytics, ganz neue Geschäftsmodelle oder digitale Kanäle für einen optimierten Kundenservice, der die Kundenbindung unterstützt. Generell gilt: Unternehmen, die die Digitalisierung in ihren Rezessionsstrategien berücksichtigen, haben oft bessere Chancen, wettbewerbsfähig zu bleiben und gestärkt aus schwierigen wirtschaftlichen Zeiten hervorzugehen.
3. Mitarbeiterbindung
Gerade in der Krise liegt es auf den ersten Blick vielleicht nahe, auch Personalkosten einzusparen. Doch hier ist Vorsicht geboten: Gerade im Hinblick auf Digitalisierungsprojekte sind qualifizierte IT-Expert:innen Gold wert. Unternehmen sollten deshalb darauf achten, ihre bestehenden Mitarbeitenden zu binden – und in der Personal- und Kostenplanung ggf. auch die Zusammenarbeit mit externen Fachkräften in Erwägung ziehen, falls das nötige Know-how intern nicht zur Verfügung steht.
Digitalisierungsschub dank Freelancern
Denn um die Vorteile der Digitalisierung voll auszuschöpfen, müssen Unternehmen in Technologie und eine klare digitale Strategie investieren – und brauchen dafür auch das richtige Team, das diese umsetzen soll. Doch qualifizierte Fachkräfte sind in der IT aktuell stark umkämpft und viele stehen dem Arbeitsmarkt nicht für Festanstellungen zur Verfügung.
Daher lohnt es sich gerade im Bereich Digitalisierung, auch auf externe Expertise zu setzen und mit Freelancern zusammenzuarbeiten. Laut einer Studie des IW Köln treiben nämlich vor allem freiberufliche IT-Profis den digitalen Wandel in Deutschland voran: Unternehmen, die externe Expert:innen einsetzen, sind bei digitalen Transformationsprozessen weiter als Unternehmen, die auf Fremdpersonal verzichten. Das liegt in erster Linie daran, dass sie spezialisiertes Fachwissen und oft langjährige Erfahrung mitbringen und Projekte so besonders schnell und effizient umsetzen können.
Darüber hinaus ermöglichen Freelancer Unternehmen eine flexible Ressourcenplanung und bieten die Möglichkeit, auf spezifische Anforderungen einzugehen und Leistungsspitzen abzudecken. Wer also eine krisenfeste Digitalisierungsstrategie umsetzen möchte, sollte IT-Freelancer fest einplanen.
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Quellen:
- Bruttoinlandsprodukt im 2. Quartal 2024 um 0,1 % niedriger als im Vorquartal - Statistisches Bundesamt (destatis.de)
- Deutsche Wirtschaft steckt in der Krise fest | Pressemitteilung | ifo Institut
- Alle Prognosen für die Konjunktur in Deutschland 2024 und 2025 - Business Insider
- IMK-Institut: Rezessionsrisiko in Deutschland steigt Studie zufolge auf fast 50 Prozent (handelsblatt.com)
- Digitalbranche wächst – aber nicht überall | Presseinformation | Bitkom e. V.
- Der Einsatz von Solo-Selbstständigen und Angehörigen von Fremdfirmen in deutschen Unternehmen - Institut der deutschen Wirtschaft (IW) (iwkoeln.de)