Projektakquise für IT-Freelancer:innen: Plattform vs. Personaldienstleister
Wer freiberuflich in der IT-Branche arbeitet, ist immer auf der Suche nach neuen, spannenden Projekten. Doch wo findet man die am schnellsten – auf einer Plattform oder bei einer Personalvermittlung?
Die deutsche IT-Branche braucht dringend Fachkräfte. Aktuell fehlen den Unternehmen im Land laut Branchenverband Bitkom e. V. rund 137.000 IT-Expert:innen. Entsprechend bremst der Fachkräftemangel zahlreiche Digitalisierungsprojekte aus. Man könnte also meinen, IT-Freelancer:innen haben die freie Wahl – doch auch für sie ist es nicht immer einfach, neue Projekte zu finden, so eine aktuelle Studie: Für immerhin 58 % der Freelancer:innen in Deutschland, die in verschiedenen Branchen tätig sind, ist die Akquise neuer Projekte die größte Herausforderung. 26 % der freiberuflichen IT-Expert:innen bewertet dabei den internationalen Wettbewerb als negativ für das eigene Geschäft. Im Jahresrückblick lief 2022 für 27 % der befragten Freelancer:innen in IT und Softwareentwicklung besser als erwartet und für 52 % wie erwartet. 21 % hatten sich allerdings mehr erhofft.
Wonach suchen IT-Freelancer:innen?
Laut der Studie sind freiberuflichen Expert:innen drei Aspekte bei der Auswahl neuer Projekte besonders wichtig: das Honorar, der Inhalt des Projekts und der Ort der Umsetzung. Mit rund 86 % gaben Freelancer:innen aus dem IT-Umfeld überdurchschnittlich häufig an, Wert auf eine angemessene Bezahlung zu legen. Unternehmen sollten also auf eine attraktive und wettbewerbsfähige Vergütung achten und entsprechend budgetieren. Auch bei der Entscheidung, welche Projekte extern umgesetzt werden sollen, sollte die Wahl in erster Linie auf spannende Projekte fallen, die den IT-Freelancer:innen die Möglichkeit bieten, ihr Fachwissen einzubringen und sich weiterzuentwickeln. Von ihrem Spezialwissen profitieren letztendlich auch die Unternehmen selbst.
Direkte Projektvermittlung: Was bieten Plattformen?
Zahlreiche Vermittlungsplattformen im Internet versprechen, Freelancer:innen direkt und unkompliziert mit Unternehmen zusammenzubringen, die nach Unterstützung für ihre Digitalisierungsprojekte suchen. Laut der Freelancer-Studie wird diese Form der Akquise branchenübergreifend gut genutzt: 89 % setzen auf Plattformen. Doch es ist nicht der einzige Kanal. Im Vergleich dazu suche
- 79 % neue Projekte über ihr persönliches Netzwerk und Weiterempfehlungen
- 67 % nutzen die Unterstützung von Personaldienstleistern und
- 63 % suchen über soziale Netzwerke
Insgesamt sind 68 % der Freelancer:innen mit IT-Schwerpunkt zufrieden mit den Online-Plattformen. Der Wert lag dabei über dem branchenübergreifenden Durchschnitt.
Doch warum ist das so? Auf den ersten Blick erleichtern solche Plattformen die Projektakquise und gestalten sie besonders transparent: Ist das Profil mit Fähigkeiten, fachlicher Erfahrung und Portfolio einmal angelegt, sind die Freelancer:innen sichtbar und können auf einer zentralen Plattform schnell, flexibel und in direktem Kundenkontakt nach Aufträgen suchen. Konditionen und Inhalte sind meist bereits in der Anzeige der Unternehmen gelistet. Auch bei Verwaltung und Abrechnung können Plattformen vermeintlich punkten, etwa mit integrierten Tools zur Kommunikation mit Kunden und zur Rechnungsstellung.
Vorsicht vor versteckten Gebühren
Doch aus Sicht der Freelancer:innen ist bei der Nutzung solcher Plattformen auch Vorsicht geboten. Auch wenn viele Aufträge auf der Plattform angeboten werden, kann sich die Akquise dennoch schwierig gestalten. Der Grund ist die hohe Konkurrenz durch die vielen anderen Freelancer:innen auf der Suche nach Projekten. Dieser intensive Wettbewerb und im internationalen Vergleich unterschiedliche Lohnniveaus können zu einem Preiskampf und zu niedrigen Honoraren führen, die weit unter der marktüblichen Vergütung liegen
Hinzu kommen die Gebühren, die die Plattform für ihre Dienstleistung erhebt, beispielsweise in Form von Abonnements, Kosten für eine attraktive Platzierung des eigenen Profils oder eine Provision am Umsatz der Freelancer:innen. Diese Kosten müssen also von vornherein in die eigene Preisgestaltung eingerechnet werden – was wiederum die Position im Wettbewerb mit anderen Freelancer:innen schwächen kann.
Die direkte Kundenakquise über Plattformen erfolgt in Eigenregie. Was viele freiberufliche Expert:innen mögen, weil sie vermeintlich flexibler agieren können und mehr Kontrolle haben, erfordert allerdings auch mehr Zeit und Mühe. Die Zeit für die Projektakquise muss also eingeplant werden – und der Umsatzausfall ebenso.
Plattformen regeln außerdem meist über ihre AGB, wie und wo Freelancer:innen und Unternehmen kommunizieren dürfen. So sind Projekte außerhalb der Plattform oft erst Jahre nach Abschluss des letzten Auftrags erlaubt. Das führt zu einer Abhängigkeit von der Plattform, was unter Umständen negative Folgen haben kann – etwa, wenn sich die Richtlinien ändern, die Gebühren steigen oder die Plattform plötzlich schließt. Dies unterstreicht die Wichtigkeit einer diversifizierten Kundenakquise.
Personaldienstleister: Branchenkenntnis und gute Verbindungen
Ob eine Online-Plattform der richtige Weg für IT-Freelancer:innen ist, muss jede:r selbst entscheiden. Eine komfortable Alternative sind hingegen Personalvermittlungen. Sie bieten IT-Freelancer:innen zahlreiche Vorteile:
Gute Verbindungen in der Branche und fachliche Expertise
Personaldienstleister haben oft etablierte Beziehungen zu Unternehmen, die regelmäßig IT-Fachkräfte benötigen. Dadurch erhalten IT-Freelancer:innen einen einfacheren Zugang zu vielfältigen Projektmöglichkeiten, ohne selbst aktiv nach Aufträgen suchen zu müssen. Zudem bieten spezialisierte Personaldienstleister wie Digital Associates eine umfassende Branchenkenntnis und können IT-Freelancer:innen kompetent hinsichtlich aktueller Trends, Kundenanforderungen und empfehlenswerter Projekte beraten.
Zeitersparnis und regelmäßige Projekte
Durch die Unterstützung in der Projektakquise sparen die freiberuflichen IT-Expert:innen Zeit. Denn nach einem ersten Gespräch übernimmt der Personaldienstleister die Projektakquise und oft Teile der Vertragsverhandlungen.
IT-Freelancer:innen können sich so auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und gegebenenfalls sogar mehr Projekte annehmen, weil Kapazitäten frei werden. Durch die Zusammenarbeit mit einem Personaldienstleister erhalten Freelancer:innen zudem regelmäßig neue Projekte, was zu ihrer Einkommensstabilität beiträgt. Die Vermittlung ist für Freelancer:innen bei Digital Associates übrigens komplett kostenfrei, da der Kunde für diesen Service aufkommt.
Fazit
IT-Freelancer:innen werden am deutschen Markt dringend benötigt. Trotzdem brauchen viele von ihnen bei der Projektakquise Unterstützung. Diese bieten beispielsweise Online-Plattformen, die sie schnell und unkompliziert mit Unternehmen zusammenbringen sollen. Doch hier kommt es auf die AGB der Plattform an: Oft lauern versteckte Kosten, zudem können Regeln zur Kommunikation mit dem Kunden für eine langfristige Abhängigkeit von der Plattform führen. Eine Zusammenarbeit mit spezialisierten Personaldienstleistern ist für IT-Freelancer:innen oft kostengünstiger. Zudem profitieren sie vom fachlichen Know-how, den Branchenkontakten der Recruiting-Profis und der wertvollen Unterstützung, sollte es einmal zu Schwierigkeiten beim Kundenprojekt kommen.
Sind Sie auf der Suche nach einem neuen Projekt? Melden Sie sich bei uns – wir unterstützen Sie gerne bei der Akquise.