Ab in die Cloud? Das müssen Unternehmen beachten

Autor: Sascha Haase, Cloud-Experte und Vice President of Product Management bei Wire

Mit der Cloud können Unternehmen die eigene IT-Landschaft schlank und doch leistungsstark gestalten. Dabei gehen ihre Einsatzmöglichkeiten weit über das Speichern von Daten hinaus, denn gerade für den Bereich der Softwareentwicklung – sowohl als Geschäftsmodell als auch für interne Zwecke – birgt die Cloud zum Beispiel großes Potenzial.

Das große Angebot an Lösungen, Funktionen und ihre Kombinationsmöglichkeiten stellt viele Unternehmen vor die Herausforderung, das richtige Cloud-Setup auszuwählen und anschließend zu implementieren. Das ist eine weitreichende Entscheidung, bei der sich die IT-Verantwortlichen in Unternehmen intensiv mit den folgenden Fragen beschäftigen sollten, bevor sie Prozesse und Daten in die Cloud migrieren.

1. Passt eine umfassende Cloud-Lösung zu meinem Geschäftsmodell?

Der größte Mehrwert der Cloud ist die Flexibilität, die sie bietet. Um beispielsweise neue Software auszuprobieren, ist keine eigene IT-Infrastruktur nötig: Stattdessen können Entwickler:innen auf den virtuellen Maschinen in der Cloud experimentieren und Projekte ohne weitreichende Konsequenzen abbrechen, sollten sie nicht zum gewünschten Ziel führen. Je nach Geschäftsmodell ist man auf diese Flexibilität sogar angewiesen: Entwickler:innen von Smartphone-Spielen müssen beispielsweise schnell integrieren und testen können, sodass es nicht sinnvoll wäre, die Cloud gegen eine starre IT-Infrastruktur auszutauschen.

2. Wie viel kostet die Cloud – und wie viel ein eigenes Rechenzentrum?

Diese Flexibilität der Cloud kann, je nach Anbieter und gewünschten Funktionen, durchaus hohe Kosten verursachen. Alles selbst zu verwalten, spart allerdings meist weder Zeit noch Geld: Im eigenen Rechenzentrum sind Unternehmen für Aspekte wie den Brandschutz für das Gebäude, das IT-Expert:innenteam, die Hardware und das Netzwerk sowie die Verwaltungssoftware selbst verantwortlich. Das ist komplex und bindet langfristig Ressourcen. Die Cloud bietet dagegen unter Umständen Funktionen, die ein unternehmensinternes Entwickler:innenteam gegebenenfalls erst nach jahrelanger Arbeit zur Verfügung stellen könnte.

3. Welche Informationen sollen (nicht) auf der Cloud gespeichert werden?

Auf dem Markt gibt es einige Cloud-Anbieter, aber am bekanntesten sind die drei größten: Microsoft Azure, Amazon Web Services (AWS) und Google Cloud. Ihr Angebot ist recht ähnlich, dennoch ist es für Unternehmen sinnvoll, seine Anforderungen mit den verfügbaren Funktionen abzugleichen: Wer beispielsweise im Bereich IoT arbeitet, sollte sich eher auf Azure oder AWS konzentrieren, für Unternehmen aus der Gamingbranche dürfte insbesondere Azure interessant sein. Auch wer ohnehin in erster Linie auf Software von Microsoft setzt, ist dort wahrscheinlich gut aufgehoben. In Sachen Performance kann wiederum Google stärker punkten. Letztendlich kommt es auch hier auf das eigene Geschäftsmodell und darauf an, wofür Unternehmen die Cloud nutzen möchten.

4. Welcher Anbieter passt zu meinem Unternehmen?

Auf dem Markt gibt es einige Cloud-Anbieter, aber am bekanntesten sind die drei größten: Microsoft Azure, Amazon Web Services (AWS) und Google Cloud. Ihr Angebot ist recht ähnlich, dennoch ist es für Unternehmen sinnvoll, seine Anforderungen mit den verfügbaren Funktionen abzugleichen: Wer beispielsweise im Bereich IoT arbeitet, sollte sich eher auf Azure oder AWS konzentrieren, für Unternehmen aus der Gamingbranche dürfte insbesondere Azure interessant sein. Auch wer ohnehin in erster Linie auf Software von Microsoft setzt, ist dort wahrscheinlich gut aufgehoben. In Sachen Performance kann wiederum Google stärker punkten. Letztendlich kommt es auch hier auf das eigene Geschäftsmodell und darauf an, wofür Unternehmen die Cloud nutzen möchten.

5. Wie fange ich am besten an?

Letztendlich geht es darum, tatsächlich anzufangen, Erfahrungen zu sammeln und sich in die Cloud einzuarbeiten. Viele Unternehmen merken nach und nach, dass sich die Art und Weise verändert, wie sie intern Dinge und Probleme angehen. Die technischen Aspekte der Cloud sind wichtig, aber ihre Auswirkungen auf die Unternehmenskultur werden dabei oft vernachlässigt: Die Cloud ermöglicht es der IT, Experimente relativ niederschwellig auszuprobieren oder von vorne anzufangen, wenn etwas nicht funktioniert hat. Das motiviert nicht nur, die eigenen Ideen umzusetzen, sondern fördert auch die eigene Innovationskraft – und das prägt die Unternehmenskultur. Deswegen ist es oft sinnvoll, einfach loszulegen, ohne vorher lange Evaluationen aufzusetzen. Das Feintuning kann auch warten.

6. Worauf sollten wir bei der Cloudnutzung besonders achten?

Zwei wichtige Aspekte, auf die Unternehmen besonders achten sollten, sind Shared Responsibility und Cybersecurity. Viele Unternehmen gehen davon aus, dass sie eine komplett verwaltete Cloud-Lösung kaufen. Die meisten Anbieter setzen allerdings auf das Prinzip der Shared Responsibility, teilen sich also die Verantwortung mit ihren Kunden. Konkret bedeutet das, dass der Provider garantiert, dass immer eine bestimmte Zahl an Verfügbarkeitszonen funktioniert. Unternehmen sollten deswegen darauf achten, dass sie ihre Strukturen auf mehrere solcher Zonen verteilen, um keine Ausfälle zu haben, sollte eine einmal nicht verfügbar sein – denn der Provider kommt in solchen Fällen nicht für den Schaden auf. Beim Thema Cybersecurity lohnt es sich oft, Cloud-Lösungen auszuwählen, bei denen eine solche Funktion bereits integriert ist und die automatisch auf Sicherheitslücken hinweist.

7. Welches Know-how brauche ich intern, welches sollte ich extern dazuholen?

Weil Cloud-Computing recht komplex sein kann, lohnt es sich immer, ein Kernteam aus IT-Verantwortlichen aufzubauen, die die Prozesse und Entwicklungen langfristig steuern können. Für Spezialfälle ist es aber wichtig, auch auf externe Expert:innen zu setzen: Sie bringen spezialisiertes Know-how mit und können bestimmte Projekte fachkundig anschieben oder Spitzen abfedern, wenn es einmal besonders viel zu tun gibt.

Wie bei vielen Aspekten in der IT kommt es auch bei der Auswahl der richtigen Cloud-Lösung darauf an, die Vorteile und Nachteile miteinander abzuwägen: Flexibilität und Leistungsfähigkeit, Datensicherheit und Innovation, Kosten und Nutzen. Wenn die IT die Migration in die Cloud aber strategisch und gut durchdacht angeht – und sich an der richtigen Stelle externe Hilfe holt – ist der erste Schritt schon getan.

Bildquelle: Adobe Stock

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